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LGW-Classics

Fast wäre das Konzert gescheitert: Der schusselige Maestro Schurro, wegen Trunkenheit seines Fahrers ungewohnterweise auf den ÖPNV angewiesen, hatte nämlich auf dem Weg zur Konzerthalle die Partitur irgendwo liegen lassen. Dank seiner tatkräftigen Assistentin Frau Tumal, die bei ihren Nachforschungen mit dem Star Vizanna, ihren Influencerinnen und einer Banküberfall-Omi konfrontiert wurde, tauchte die Partitur durch himmlischen Beistand am Ende wieder auf, und das Konzert konnte doch stattfinden: Eingekleidet in diese amüsante Rahmenhandlung der Musical-AG (Leitung: Christine Demmler) musizierten die beiden Unterstufen-Streicherklassen und das große Schulorchester in der vollbesetzten Hermann Schwab Halle.

 

Sie stellten ein abwechslungsreiches 90-minütiges Programm auf die Beine. Wurden die Streicherklassen bei ihren gut einstudierten Darbietungen („Broadway or bust“, „Barrier Reef“, „Capt‘n Jack‘s Hornpipe“, „Ghost Train“, „Lost in Space“, „Faded“) noch hörbar durch die Klavierbegleitung gestützt, musizierte das große Orchester souverän Musikstücke von Vivaldi bis Morricone. Selbst sensible Parts wie die Begleitung der Solo-Violinistin Anna Reißing mit dem Telemann-Violin-Konzert oder dem Solotrompeter Simon Schmidt mit „Gabriel‘s Oboe“ gelangen einfühlsam und exakt. Keine Begleitung brauchte Pianist Emil Föll, der mitreißend die Toccata von Aram Katchaturian darbot. Cellistin Sofia Dziamski mit ihrer Klavierbegleitung Viola Kammerlocher musizierte ebenso bravourös das „Allegro Appassionato“ von Saint-Saens.  Ein ungewöhnlich besetztes Quartett spielte die Bach-Arie „Ich bin der gute Hirt“. 

Zum Finale erklang Filmmusik aus „Herr der Ringe“ und das von Daniel Schurr eigenhändig orchestrierte Hauptthema eines Computerspielklassikers. Das Konzert hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt,  dass „Maestro Schurro“ seine jungen Musikerinnen und Musiker zu Höchstleistungen anspornen kann. Viele Mitglieder des großen Orchesters sind aus dem Streicherunterricht erwachsen, und die „Kleinen“ konnten sehen, wohin fleißiges Üben und kontinuierliches Orchesterspiel führen: Derart motiviert bleiben sie auch nach der 6. Klasse ihrem gewählten Instrument hoffentlich treu. Das Publikum bedankte sich mit frenetischem Applaus und bekam „Battlefield 1942“ als Zugabe geboten.    Text: Silke Seibt/Bilder: LGW

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